10 verborgene Perlen in Maastricht
Blühende Weinanbauflächen, azurblaues Wasser, unterirdische Gänge und erfrischende Getränke am Wasser. Dafür brauchen Sie nicht die Grenze zu überqueren, denn all das finden Sie auch in Maastricht! In diesem Artikel stellen wir zehn verborgene Perlen in Limburgs bezaubernder Hauptstadt vor.
1. Versteckt unter der Stadt: die Kasematten
Die Kasematten von Maastricht sind „verborgene Perlen“ im wahrsten Sinne des Wortes. Zwischen 1579 und 1825 wurde unter dem westlichen Teil der Stadt ein Netz aus Gängen und Bergwerksstollen angelegt. Welchen Zweck hatte dieses 11 Kilometer lange Gängesystem? Die eigenen Soldaten sollten sich an feindliche Truppen, die die Stadt angriffen, anschleichen und sie ausschalten können. Daher finden sich hier außerdem Schießscharten sowie Lausch- und Kommunikationsgänge. Im Zweiten Weltkrieg nutzten die Einwohner: innen Maastrichts die Kasematten, um sich dort zu verstecken. Möchten Sie die Gänge selbst in Augenschein nehmen? Dann begeben Sie sich mit einem ortskundigen Führer in die Kasematten und erleben Sie die Geschichte Maastrichts.
2. Einzigartige Natur: die ENCI-Grube
Am Fuß des berühmten Sint Pietersberg liegt ein azurblauer See, wie man ihn auch im Süden Frankreichs findet. Aber dieser See befindet sich in den Niederlanden – und zwar am ältesten Produktionsstandort von ENCI, um genau zu sein. Bis 2018 fand hier die gesamte Zementproduktion von der Kalksteingewinnung bis zur Zementbildung statt. Nach dem Ende der Kalksteingewinnung verwandelte sich dieses Gebiet unter dem wachenden Auge des niederländischen Naturdenkmalverbandes „Natuurmonumenten“ in ein einzigartiges Naturschutzgebiet. Die beste Aussicht haben Sie vom Aussichtspunkt am Luikerweg, wo sich ein relativ neuer Wanderweg am Wasser entlang und durch die Felder schlängelt. Wenn Sie die Augen offen halten, können Sie seltene Schmetterlinge, Uhus und Pflanzen beobachten.
3. Historisches Bier: Brauerei Bosch
Schon vor etwa 260 Jahren versorgte die Brauerei Bosch die Einwohner:innen Maastrichts mit köstlichen Bieren. Obwohl der goldene Trunk seit 1970 nicht mehr hier gebraut wird, wird die Geschichte dieses berühmten Ortes lebendig gehalten. Seit der Schließung sind die Brauerei, die fünfstöckige Mälzerei und das Brauhaus nahezu unverändert geblieben. Fachkundige Führer:innen erzählen Ihnen alles über das Brauhandwerk und bieten einen einzigartigen Einblick in das damalige Leben in einer Brauerei. Da all das Reden über die Braukunst durstig macht, steht natürlich auch eine Bierverkostung mit leckeren Snacks im Kaiser- oder Rittersaal auf dem Programm.
4. Wie in Südfrankreich: der Jachthafen 't Bassin
Ein Glas Wein und ein Teller mit leckeren Snacks am Wasser sorgen dafür, dass Sie sich im Jachthafen ’t Bassin wie an der Côte d´Azur fühlen. In den ehemaligen Werftkellern in unmittelbarer Nähe zum historischen Stadtkern befinden sich heute Restaurants, Grand Cafés, Geschäfte und Galerien. Hier können Sie Kunst bewundern oder schaffen, Kulturfilme ansehen, ein Boot mieten und mit einem Ausflugsschiff über die Maas fahren. Inmitten der denkmalgeschützten Keramikfabriken von Sphinx kommen kulturell interessierte Menschen ebenso wie Foodies auf ihre Kosten. Beginnen Sie einen perfekten Ausflugstag mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse, tauchen Sie anschließend ins kulturelle Leben ein und genießen Sie zum Abschluss köstliche Speisen und Getränke.
5. Bücherparadies: die Dominikanerkirche
Lassen außergewöhnliche Buchhandlungen Ihr Herz schneller schlagen? Dann dürfen Sie sich die Buchhandlung Dominicanen in der Dominikanenkirche nicht entgehen lassen. Die mehrere Jahrhunderte alte Kirche diente in den vergangenen beiden Jahrzehnten unter anderem als Fahrradparkhaus und Karnevalshalle. Heute können Sie sich hier in aller Ruhe auf die Jagd nach bibliophilen Schätzen machen. Sind Sie eher kein Bücherwurm oder haben Sie Ihre Shoppingtour schon erfolgreich beendet? Dann erwartet Sie im ehemaligen Altarraum eine Tasse Cappuccino oder ein köstliches Mittagessen von Blanche Dael Coffeelovers. Darüber hinaus finden in der Buchhandlung regelmäßig Lesungen, Debatten und Musikkonzerte statt. Mit anderen Worten: Dies ist ein Ort, der auf jeden Fall einen Besuch wert ist!
6. Wilder Garten: der Frontenpark
Der zwanzig Hektar umfassende Frontenpark wird auch als „wilder Garten des Sphinxquartiers“ bezeichnet. Hier werden Sie keine perfekt gemähten Rasenflächen, streng beschnittene Bäume oder romantischen Gebäude finden, sondern einen wilden Park, in dem die Natur lange ungehindert gedeihen konnte und der vereinzelt charakteristische alte Gebäude beherbergt. Nicht zu verfehlen ist De Krul, ein Überbleibsel der alten Abfahrt von der Noorderbrug. Von der Spitze aus haben Sie eine fantastische Aussicht auf das Sphinxquartier und die vielen Sehenswürdigkeiten im Park. Laufen Sie auf Stahlplatten zu den alten Befestigungsmauern, machen Sie ein Picknick auf der städtischen Wiese am Gasometer oder lassen Sie sich von den kreativen Künstler:innen am Radium inspirieren.
7. Maastrichter Wein: Weinberg De Apostelhoeve
Ein Weinberg in Maastricht? Ja, Sie haben richtig gelesen – und es gibt sogar mehrere! Auf dem Louwberg südlich von Maastricht befindet sich eines der ältesten und größten Weingüter der Niederlande. Das Gebäude aus dem 15. Jahrhundert und die Hänge mit den Reben wären auch auf der anderen Seite der Grenze nicht fehl am Platze. Inmitten der Weinranken an den Hängen des Jeker-Tals erfahren Sie alles über den Weinanbau in Limburg. Lernen Sie fünf verschiedene Rebsorten kennen, aus denen im Laufe des Jahres sechs trockene Weißweine und zwei Schaumweine entstehen. Sind Sie neugierig, wie Wein aus Limburg schmeckt? Dann sollten Sie Ihren Aufenthalt auf jeden Fall um eine Weinprobe beim Winzer ergänzen.
8. Wehrhaftes Bauwerk Fort Sint Pieter
Oben auf dem Sint Pietersberg ragt das Fort Sint Pieter gut sichtbar über die Stadt hinaus. Das Gebäude wurde vor etwa 300 Jahren errichtet, um die südliche Stadtmauer zu verteidigen. Als die Franzosen das Fort 1794 angriffen, stellte es seine Wehrhaftigkeit eindrucksvoll unter Beweis. Erleben Sie mit einem Führer/einer Führerin die Höhepunkte des gut erhaltenen Bauwerks und bewundern Sie die Aussicht auf die Stadt. Anschließend können Sie ein köstliches Mittagessen in einem Restaurant in der Nähe genießen oder die Höhlen im Sint Pietersberg erkunden.
9. Mönchsarbeit: das Kreuzherrenkloster
Im fotogenen Kreuzherrenkloster waren die Mönche, die auch als Kreuzherren bezeichnet wurden, früher tagelang damit beschäftigt, Bücher zu studieren, zu kopieren zu binden. Im Mittelalter gab es noch elf dieser Kloster innerhalb der Stadtmauern von Maastricht, doch heute sind kaum noch Spuren davon zu finden. Das Kreuzherrenkloster hat mehrere Kriege überstanden, in denen es vorübergehend sogar als Munitionsdepot und Kaserne diente. 2000 entstand in dem denkmalgeschützten Gebäude schließlich ein Fünf-Sterne-Designhotel. Das Kloster ist eines der wenigen gotischen Klöster in den Niederlanden, das die stürmische Zeiten überstanden hat. Ein Abstecher zu diesem Bauwerk lohnt sich also auf jeden Fall, auch wenn Sie hier keine Übernachtung eingeplant haben.
10. Fliesen zum Bewundern: die Sphinxpassage
In der 120 Meter langen Sphinxpassage erkunden Sie zu Fuß die industrielle Geschichte des Sphinxquartiers in Maastricht. Auf fast 30.000 Fliesen sind Familienporträts, Fabrikgebäude, Geschirrdesign, Werbematerialien und Toilettentöpfe abgebildet, die eine wichtige Rolle für die Keramikindustrie im Sphinxquartier spielten. Zu jedem Fliesentableau gibt es eine Hintergrundgeschichte, die einen Einblick in die Vergangenheit bietet. Sie werden feststellen, dass sich viel verändert hat, seitdem Petrus Regout die Sphinx-Fabrik gründete. Mittlerweile ist das Sphinxquartier ein belebtes Stadtviertel, in dem Menschen wohnen, arbeiten und das Leben genießen.