Dream On

Träume voller Hoffnung

Die Künstler von „Dream On“ sind hoffnungsvolle Weltverbesserer in einer ungewissen und beängstigenden Zeit. Sie lassen sich in ihrer Kunst aber nicht zur Schwarzmalerei verleiten. Alte Folklore, Legenden, Rituale und Beschwörungen bilden für sie die Grundlage für neue Kunstwerke. Historische Gebäude und alte Geschichten werden zu neuem Leben erweckt, um als Spiegel für aktuelle gesellschaftliche Probleme und den Traum von einer alternativen Zukunft zu dienen. Sie wagen es, in nostalgischen Erinnerungen zu schwelgen und lachend von der Zukunft zu träumen.

Die Welt neu verzaubern

Aktivistisch, aber nicht zynisch: aus dieser Grundhaltung heraus bringen die Künstler politische und gesellschaftliche Themen wie Dekolonialität und intersektionalen Feminismus (verschiedene Formen der gesellschaftlichen Ungleichheit) in die öffentliche Debatte ein. Sie fordern Raum für marginalisierte Gruppen und verschwundene Kulturen, und damit im Kern für zu wenig beachtete und wertgeschätzte Geschichten. Auf unbeschwerte Weise und mit Humor stellen die Künstler Missstände an den Pranger.

Neue Werke

Die Präsentation enthält beabsichtigte Erwerbe von Ali Cherri, der mythische Elemente aus Judentum und sumerischer Mythologie in einem Video verarbeitet, sowie Skulpturen, die die gesellschaftlichen und ökologischen Folgen des Merowe-Staudamms im Nordsudan verkörpern. Drei neue Erwerbe von Sofiia Dubyna porträtieren gute Freundinnen der Künstlerin, umringt von Sexualobjekten und religiösen Elementen. Sie befassen sich mit der Grenze zwischen Spaß und Gewalt, Vertrauen und Missbrauch, mit der Frauen auf sexuellem Gebiet so häufig in Berührung kommen. Morena Bamberger (Roermond, 1994) schuf im Dialog mit der Künstlerin Małgorzata Mirga-Tas speziell für diese Präsentation ein neues Werk über ihre Sinti-Familie.

Eine Gesamtheit

Dream On ist einer neuen Linie in der Bonnefanten-Kollektion und der zeitgenössischen Kunst gewidmet. Die Ausstellung schließt an die Themen der ersten niederländischen Einzelausstellung von Małgorzata Mirga-Tas an: This is not the end of the road Im Mittelpunkt dieser Ausstellung stehen die wichtigsten Stücke aus ihrem Gesamtwerk: Re-enchanting the World, eine Serie von zwölf Wandbehängen. Das Projekt ist ein Versuch, die europäische Kunstgeschichte und Bildsprache mit Darstellungen aus der Roma-Kultur zu bereichern. Mirga-Tas (Zakopane, 1978) nimmt sich Bildmotive aus dem westeuropäischen Kanon vor, um sie anschließend aufzubrechen. Sie ergänzt sie um neue Handlungsstränge, in deren Mittelpunkt die Interessen der Frauen aus ihrer Gemeinschaft stehen.